geboren in Schwäbisch Gmünd
1990 – 1998 Ehrenamtliche Vorsitzende des Landesausschusses
Marga Bühler-Schleicher schreibt 2016 über Ihre Zeit als Vorsitzende des Landesausschusses:
"Mein Weg zur Frauenarbeit"
Als meine Kinder flügge wurden, nach jahrelanger Familienarbeit, hielt ich Ausschau nach einem neuen Tätigkeitsfeld. Sozusagen aus heiterem Himmel kam eine Anfrage der damaligen Kurleiterin im Mütterkurheim Hinterzarten nach einer 3-tägigen Aushilfe im Kurangebot mit ihrer jungen Kollegin zusammen. Freudig, doch mit Bedenken habe ich zugesagt.
Diese 3 Tage waren mein Start ins neue Frauenleben. Ich wusste – hier möchte ich weiterarbeiten. Immer öfter hatte ich die Möglichkeit als „Notnagel“ nach Hinterzarten zukommen. Dazu kam regelmäßige Freizeitleitung mit Theologin Ilse Ultsch. Dies war eine interessante und für mich wertvolle Arbeit.
Immer wieder hatte ich die Gelegenheit mit der Frauenarbeit Neues anzupacken. Spätausiedler-Tagungen und Vertretungen im Mütterkurhaus Baden-Baden folgten. Um mehr Know-how zu bekommen, besuchte ich das „Aufbauprogramm für Familien und Erwachsenen Bildung“ in Stein - der Wiege des Müttergenesungswerks. Vier Jahre theoretisches Lernen und die begleitende Supervision von Helene Wegener (Frauabt. Baden) waren wichtige Erfahrungen.
Im Sinne der Präambel der Frauenarbeit wurde ich ermutigt und befähigt.
Von Helene Wegener quasi beauftragt, übernahm ich die Teamleitung der Frauenarbeit meines Kirchenbezirks (Neckargemünd). So ging der Weg weiter zum Landesausschuss und bald kam die Frage um Bereitschaft zur Vorsitzenden des Landesausschusses.
Hilde Diefenbacher, die damalige Vorsitzende, ermutigte und begleitete mich. An ihre solidarische Unterstützung denke ich dankbar zurück. Gremienleitung war eigentlich nicht meine Leidenschaft, doch Verantwortung mittragen und meine Erfahrung aus der Arbeit mit Frauen ins Leitungsteam einbringen, wollte ich gerne.
Ob es mir gelungen ist als Vorsitzende in neun Jahren? Doch meine Erfahrungen beratend mitzuleiten und die Frauenarbeit mitzutragen ist für mich auch im Rückblick ein positives Ergebnis.
Im Laufe der Jahre waren manche sehr umstrittene Themen im Sinne der Frauendekade anzupacken, durchzuführen und durchzufechten.
Z.B. eine sehr umstrittene Podiumsdiskussion zu §218 sowie weitere politische Geschehen als evangelische Frauen zu thematisieren. Bis heute sind noch Spuren unserer Betroffenheit und Reaktionen zum Bosnien -Krieg zu finden. Trotz mancher Bedenken hat die Frauenarbeit gegen Gewalt und Vergewaltigung zu Demos und Gottesdiensten und zum Kerzengebet an jedem 1. Freitag aufgerufen. Unsere Kerze mit dem Frauenkreuz im Regenbogen wurde zum Zeichen für Protest und Bittgebet. „Treib aus oh Licht all Finsternis“ wurde jeden 1. Freitag in vielen Gemeinden gebetet.
Eine für mich unvergessliche schwere Zeit: Unser Kampf um unser Mütterkurhaus in Baden-Baden.
Weder ehrenamtliche Bitten noch hauptamtliches Engagement konnte die Kosten- Nutzungsrechnung des oberkirchlichen Rechnungsdenken hindern, den Frauen dieses Haus zu nehmen. Ihr "Trost" war – in Hinterzarten gibt es noch ein badisches Mütterkurhaus! Schon bald wurde auch dieses Haus wegrationalisiert. Müttergenesungsarbeit in Baden hat sich von einer wertvollen aktiven Arbeit mit und für Frauen auf Beratung und Vermittlung reduziert.
18 Jahre danach: Immer noch geht meine Aufmerksamkeit in Richtung Karlsruhe zum Werk der Evangelischen Frauen in Baden- wie sie wandeln – was sie tun.
Für mich waren diese Jahre eine wertvolle Zeit, trotz mancher Schweißtropfen, Tränen und Enttäuschungen ein Stück Frauenleben, auf das ich dankbar zurückschaue."