Frauen von A-Z

Die Evangelischen Frauen in Baden

Dr. Ingrid Hetzel


1967 – 1984 Ehrenamtliche Vorsitzende des Landesausschusses

 

Ein Artikel, der anlässlich der Beerdigung von Dr. Ingrid Hetzel erschienen ist:

Auf dem Leonberger Waldfriedhof wurde Dr. Ingrid Hetzel, die im Alter von 88 Jahren verstarb, beigesetzt. Pfarrerin Endreß, die die Trauerfeier hielt, bezeichnete die Verstorbene als eine ungewöhnliche Frau, die ihrer Zeit weit voraus war. Sie setzte sich schon in früheren Jahren mit Themen und Fragen auseinander, die damals noch lange nicht gestellt wurden und hielt Vorträge über Themen, über die noch kaum jemand offen sprach. Die Rolle der Frau im Beruf, das war einer ihrer Schwerpunkte. Und sie hat nicht nur theoretisch referiert. Sei konnte aus dem Leben sprechen. Dr. Ingrid Hetzel hat gezeigt und vorgelebt, dass das eine das andere nicht ausschließt. Sei hat geheiratet und sich um Mann und fünf Kinder gekümmert. Sie stand gleichzeitig mit beiden Beinen fest im Beruf. Sie war Landärztin mit Leib und Seele. Und es wurde ihr nie zuviel, nebenher auch noch zahlreiche Ehrenämter zu übernehmen. Und wenn man sich fragt woher hat diese Frau bloß die Energie für all das genommen, dann gab es für Ingrid Hetzel nur eine Antwort. Ihre Kraft kam von Gott. Von 1947 an wirkte sie Jahrzehnte als Landärztin in Ichenheim. Darüber hinaus war sie, wie es Bürgermeisterstellvertreter Dieter Fink in seinem Nachruf für die Gemeinde Neuried und den Ortsteil Ichenheim ausdrückte, im kirchlichen Bereich sowie beim Deutschen Roten Kreuz tätig und erhielt für ihr großes Engament und ihren unermüdlichen Einsatz für ihre Mitmenschen 1986 das Bundesverdienstkreuz und das Kronenkreuz in Gold der Diakonie verliehen. Ihr Name und ihr Wirken, für das ihr Dieter Fink Namens der Bürger dankte, sind und bleiben untrennbar mit der Gemeinde Neuried, insbesondere dem Ortsteil Ichenheim verbunden. Gisela Knappmann würdigte namens der evangelischen Kirchengemeinde Ichenheim das Wirken der Verstorbenen auf kirchlicher und sozialer Ebene. Sie lebte für das Wohlergehen der Menschen. Dr. Ingrid Hetzel war im Ort und in der Kirche einfach präsent. Ihr Wirken war nicht spektakulär, sondern sie war einfach da. Ob sie Vorträge bei Frauentagen auf dem Lande hielt oder in den verschiedensten Gremien vertreten war, ob sie sich für Haussammlungen einsetzte oder sich für einzelne Menschen engagierte - ihr Wort wurde gehört und ihr Rat wurde befolgt. So war es selbstverständlich, dass sie 1983 in den Kirchengemeinderat gewählt wurde und dort auch den Vorsitz übernahm. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits seit Jahrzehnten ehrenamtlich im Landesausschuss der Evangelischen Frauenarbeit Baden, davon 16 Jahre als Vorsitzende, in der Landes- und Bezirkssynode und im Diakonischen Werk Baden viele Jahre auch als stellvertretende Vorsitzende tätig. Das alles ehrenamtlich, denn hauptberuflich gab es die große Familie mit fünf Kindern und die Tätigkeit als Hausärztin im guten alten Sinn. Ihre Tätigkeiten im kirchlichen, diakonischen und Sozialen Bereich bis hin zur Landesebene, würdigte in seinem Nachruf Oberkirchenrat i. R. Hans Günter Michel, der den Dank und die Anteilnahme der Badischen Landeskirche überbrachte. Alle Sprecher legten wie auch die DRK Ortsvereine Meißenheim/ Schwanau und Neuried Blumengebinde nieder.

 Mit freundlicher Genehmigung von www.neuriet.net