Vom Mütterholungsheim »Sonnenhaus« zur Müttergenesung
Mit dem Ankauf einer ehemaligen Pension in Königsfeld "Sonnenhaus" im Jahr 1925 konnte der Verband seine Erholungskuren für Mütter und berufstätige Frauen in eigenen Räumen durchführen. Sowohl die Lage als auch die Räumlichkeiten selbst erschienen wie geschaffen für diesen Zweck. Der Kauf stellte den Verband vor große finanzielle Herausforderungen. Auch der laufende Betrieb musste ständig bezuschusst werden, da die Müttererholung nicht zum Leistungsangebot der Krankenkassen zählte. Trotz dieser Schwierigkeiten kämpften die Frauen für den Erhalt des Hauses.
Kurgäste konnten einen drei- bis vierwöchigen Aufenthalt genießen. Anerkannte Kurmittel waren: zeitiges Zubettgehen, frühes Aufstehen, regelmäßige Spaziergänge und Ruhezeiten. Frau Marschall von Bieberstein empfahl auf „Ordnung und Pünktlichkeit“ zu achten und die Kost solle „kräftig und gut, aber einfach“ sein. Dank des unermüdlichen Einsatzes der „Hausmütter“ konnte der Betrieb auch in den Kriegsjahren aufrechterhalten werden, doch nutzte die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV) die Räumlichkeiten zunehmend für ihre Zwecke. Einer Beschlagnahmung konnte man durch die Übertragung des Hauses an den Landesverband 1942 zuvorkommen. In den Nachkriegsjahren gelang der Neustart der Müttererholung mit dem Kauf der Häuser „Belchenblick“, „Baden-Baden“ und „Marie von Marschall“.
Vom Müttererholungsheim zum Müttergenesungswerk
Findbuch des Landeskirchlichen Archivs Mütterkurheime Baden-Baden und Hinterzarten (PDF)
Rollup_Wanderausstellung_HS_Muttererholung_9.pdf