Einleitung, Chronologie, Organisation
Wanderausstellung 100 Jahre Evangelische Frauen in Baden
Wie alles begann ...
„In recht froher Stimmung über das Gelingen des Zusammenschlussgedankens seien die Mitglieder versammelt gewesen und hätten zu Beginn die große Freude gehabt, ihre königliche Hoheit, die Großherzogin Luise in Ihre Mitte treten zu sehen. Die Großherzogin habe erhebende, schöne Worte zur Begrüßung der Verbandsteilnehmer gesprochen, so ganz groß, fromm und innig, wie wir es an der hohen Frau bei ähnlichen Gelegenheiten gewohnt sind. "
(Auszug aus dem Protokollbuch der Ortsgruppe Freiburg)
Am 12. Juni 1916 konstituierte sich in Karlsruhe der „Evangelische Frauenverband für Innere Mission in Baden e. V.“. Mit der Vereinigung unter einen Dachverband hofften die Vertreterinnen von ca. 50 diakonisch-evangelischen Frauenvereinen die neuen Anforderungen an der Heimatfront effizienter meistern zu können. Ferner ermöglichte ein Zusammenschluss eine größere Wirkungsmächtigkeit in die Gesellschaft und Politik hinein. Neben konkreten Wohlfahrtsprojekten wie etwa Fürsorge für Munitionsarbeiterinnen und Kriegsversehrte, machten sich die Damen Gedanken wie dem sittlich-moralischen Verfall der Soldaten an der Front entgegenzuwirken sei. Hier sahen sie vor allem die Mütter in der Verantwortung. Der Kampf gegen Prostitution, Alkoholismus und für den Schutz der Jugend bildeten in den Nachkriegsjahren zentrale Anliegen.
Bereits im ersten Jahrzehnt seines Bestehens bewies der Verband mit der Einführung des Frauensonntags, der Gründung der Evangelisch-Sozialen Frauenschule und dem Beginn der Müttererholung, dass er flexibel auf die Nöte und Entwicklungen der Zeit reagieren kann. Bis in die unmittelbare Gegenwart zeigten die evangelischen Frauen, dass sie bereit sind, Aufgaben und Inhalte ihrer Arbeit immer wieder neu auf den Prüfstand zu stellen, um auf gesellschaftliche Veränderungen zu reagieren. Orientierung am Evangelium, Bildungsarbeit und Diakonie blieben jedoch immer die Grundkonstanten ihrer Arbeit.
Historische Dokumente der Frauenarbeit zum Nachlesen.
Rollup_Wanderausstellung_HE_Einfuhrung_5.pdf